Gondo-Gold
Das Gondogold stammt aus Gondo, einem Dorf am Südhang des Simplons.
Bereits zur Zeit der Römer soll auf der rechten Talseite des Zwischenbergtales Gold abgebaut worden sein. Überliefert ist jedoch nur, dass Stockalper das Gelände erwarb und dort Gesteinsmühlen und eine Goldwäscherei bauen liess.
Die weitere Geschichte des Goldabbaus in Gondo verlief wechselhaft. Die Walliser Regierung übertrug 1842 die Konzession an Joséph Charles Léon de Bronguens aus Paris. Es erfolgten mehrere Besitzerwechsel. P.L. Barthe gründete 1874 die Société anonyme des Mines d’or de Gondo. 1881 erhielt Eduard Gropt die Konzession. 1891 gründete A. Froment aus Paris die Société des Mines d’or d’Helvetie. Im Jahr 1894 verkaufte er sie bereits wieder an die neu gegründete Gesellschaft Société des Mines d’or de Gondo. Das Unternehmen ging jedoch am 17. Mai 1897 Konkurs.
Während der letzten Abbauperiode bis 1896 wurden 33 Kilo Gold gewonnen. Damit wurden in den Jahren 1893, 1895 und 1897 die 20-Franken-Münzen geprägt. Ausser den drei Exemplaren in der Eidgenössischen Münzstätte wurde auf alle Stücke ein kleines Kreuz im Zentrum des Schweizerkreuzes eingepunzt. Zusätzlich zu den Münzen wurde 1893 von der Usine Genevoise de Dégrossissage d’or eine kleine Anzahl von Medaillen aus Gondogold geprägt.
Die Gondo-Goldstücke unterscheiden sich auch in der Farbe von den normalen Schweizer Goldmünzen. Sie sind heller respektive gelblicher. Sie setzen sich aus 92,4 % Gold, 4,7 % Silber und 2,9 % Kuper zusammen (Normalprägung: 90 % Gold und 10 % Kupfer).
20 Franken 1893: 25 Stück aus Gondogold
20 Franken 1895: 19 Stück aus Gondogold
20 Franken 1897: 29 Stück aus Gondogold
Obwohl die Prägezahl von 1897 mit 29 Exemplaren angegeben wird, ist dieser Jahrgang das seltenste Gondo-Goldstück.
Bild: Auktion Nr. 6 NG SA, Genf vom 1. Dezember 2010
Bild: Auktion Nr. 6 NG SA, Genf vom 1. Dezember 2010
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